The Sounding Archive

THE SOUNDING ARCHIVE ist eine 8-Kanal-Sonifizierung der Datenbank des Arsenal-Archivs mittels algorithmisch gesteuerter Klangsynthese.
Die ASCII Zeichen aller 8.000 Datenbankeinträge des Archivs (Stand 2013) ergeben nacheinander abgespielt ein Soundfile von 32,7 Sekunden Länge. Dieser wird entsprechend der spezifischen Eigenschaften jedes einzelnen Eintrags linear oder exponentiell interpretiert – bspw. gestaucht, gefiltert, schneller oder langsamer abgespielt, in der Amplitude oder Hüllkurve verändert etc. Aus der Fülle an Eigenschaften eines jeden Filmtitels wurden dafür einige ausgewählt: u.a. die Länge, die Anzahl der Rollen, das Produktionsland usw.
Das Erstelldatum des Datenbankeintrags bestimmt, ab welcher Stelle ein Soundfile abgespielt wird.
Das Herkunftsland eines Films bestimmt, aus welchem der 8 Lautsprecher der Klang entsprechend der geografischen Lage des Landes kommt. Die Platzierung der Lautsprecher erfolgt in einem imaginären Kreis von 360°.

Eunice Martins (*1965) ist Komponistin und Pianistin. Sie studierte an der Universität der Künste in Berlin und der Musikakademie Wiesbaden. Ihre Arbeit umfasst experimentelle und traditionelle Materialien, Spieltechniken und Elektronik; sie hat zudem Kompositionen für Ensembles, Filme, VR-Stücke und Sounddesign geschrieben. Seit 2000 ist sie Hauspianistin am Arsenal – Institut für Film und Videokunst. Sie hat ihre Musik für Film und Stummfilm sowie Live-Kompositionen bei zahlreichen internationalen Festivals, Theatern und Kinematheken aufgeführt, darunter die 79. Filmbiennale von Venedig, das ctm Festival Berlin, Le Giornate del Cinema Muto (Pordenone), das Hong Kong International Film Festival, Il Cinema Ritrovato (Bologna), Jornada do Cinema Silencioso (São Paulo), die Internationalen Filmfestspiele Berlin, das Auditorium du Louvre (Paris) und die Cinematek Royale (Brüssel).

Andre Bartetzki ist Tontechniker, Programmierer, Klang- und Videokünstler und Komponist. Er studierte Tonmeister an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Noch während des Studiums begann er dort mit der Einrichtung eines Studios für elektroakustische Musik, das er bis 2002 leitete. Von 1999 bis 2004 lehrte er am elektronischen Studio der Weimarer Musikhochschule und an der Bauhaus-Universität Weimar, von 2009 bis 2012 an der Technischen Universität Berlin. Seit 1997 komponiert er und realisiert Klang- und Videoinstallationen sowie Performances auf internationalen Festivals für Computer-Musik und Medienkunst. Daneben arbeitet er als Programmierer und Toningenieur für zeitgenössische Musik, Klang- und Medienkunst und kooperiert mit Musiker*innen, Tänzer*innen und visuellen Künstler*innen.